Fanfiction/Fantasy

Warum schreibt man Fanfiction?

 

Der Antrieb eine Fanfiction zu schreiben besteht meist darin, dass man Dinge will, die im Serien-, Film- oder in dem Bücheruniversum einfach nicht stattfinden. Sei es, dass man gerne eine andere Handlung hätte, ein Nebencharakter viel interessanter findet, als die Hauptperson oder auch gerne zwei Figuren zusammenbringen möchte, die partout nicht zusammengefügt werden.

Da Petitionen 😉 sowieso nichts bringen und Drohungen an die Autoren einfach nur unterste Schublade sind, hat man nur die Möglichkeit entweder dem ganzen nachzutrauern und es gleich zu vergessen ODER man schreibt eine Fanfiction. 🙂

 

 

Was sollte man beim Schreiben einer Fanfiction beachten?

 

Zuallererst muss man natürlich wissen über wen man schreiben will. Also die Protagonisten der Story auswählen und damit auch festlegen, aus welcher Serien-, Bücher- oder Filmwelt sie stammen.

Dann muss man sich entscheiden, welche Richtung die Geschichte haben soll, also wird sie eher eine Love-Story oder ein Krimi, eine Detektiv- oder Abenteuergeschichte, etc.

Eigentlich wird in der Vergangenheitsform geschrieben, so wie es fast bei allen Romanen der Fall ist, und der Schreiber ist eine Art Erzähler. Nimmt man die Gegenwartsform so hört sich das recht ungewöhnlich an. Erzählt man die Geschichte aus der Ich-Perspektive hat man sich sehr starke Grenzen gesteckt, denn man kann schließlich nur das erzählen, was man auch „selbst“ als Serienfigur erlebt. Und man sollte sich darüber im Klaren sein, dass Sexszenen, die man beschreiben will, sicherlich nicht einfacher werden. 😉

Letztendlich muss noch ein „roter Faden“ her, der durch die Geschichte führt, quasi ein Grundkonzept. Gleich wie lang und üppig die Fanfiction wird oder auch nur kurz und knapp, ich muss wissen, wo ich anfange, über was ich schreiben will und wo das Ganze schließlich endet. Je mehr ich diesen Spielraum begrenze, desto einfach wird es.

Schreibt man z.B. nur über zwei Figuren, die sich kennenlernen, relativ schnell verlieben und beendet das Ganze in dem Moment nachdem sie wenige Tage später zusammen im Bett landen, dann hat man einen begrenzten Zeitraum, begrenzte Mitspieler, eine begrenzte Story und kann alles andere vollkommen vergessen und sich nur auf die wenigen Szenen konzentrieren.

Je weiter man die Grenzen schiebt, je mehr Figuren mitspielen, je länger ein Zeitraum dauert, umso verflochtener einzelne Handlungsstränge werden, desto komplizierter wird das Ganze und braucht dann natürlich ein bisschen mehr als ein einfaches Grundkonzept.

 

 

Das Original und die Fanfiction

 

Der Stil der Originalversion spielt eine wichtige Rolle. Eine Fanfiction über NCIS wird sich auf alle Fälle anders aufbauen, als z.B. über TVD.

Schließlich überlegt man sich noch, wie treu man dem Original bleibt. Handelt die Geschichte voll und ganz in dessen Universum oder weicht man etwas ab oder beschreitet man von Anfang an eine vollkommene neue Welt?!

Je weiter man sich von dem originalen Werk entfernt, desto mehr Spielraum für die eigenen Regeln bekommt man, doch man kann dann auch ganz schnell den Bezug zu den Figuren verlieren. Die Frage sollte man sich wirklich stellen: wie sehr sollen meine Hauptfiguren den Charakteren aus Serie, Buch, Film gleichen?

Auch der Fanfiction-Leser will höchstwahrscheinlich nicht gerade eine Geschichte über z.B. Damon und Elena lesen, wenn nichts mehr an die beiden erinnert, wie wir sie aus der Serie kennen. Sollte man das trotzdem tun, dann warnt den Leser im Vorfeld und weist daraufhin. Oder weicht erst während der Story von dem Altbekannten ab. Das muss allerdings sehr stimmig sein und darf dem Charakter der Figur nicht entgegenhandeln oder man muss stimmige Gründe dafür finden.

Wenn man z.B. aus Damon einen tieftraurigen Charakter machen will, der grüblerisch ist oder ängstlich oder völlig psychopathisch, dann muss es einen guten Grund dafür geben, der den Charakterwechsel erklärt und der am besten noch dazu absolut einleuchtend ist.

 

 

Recherche

 

Recherchen gehören zu einer guten Fanfiction einfach dazu. Man sollte sich mit der Welt des originalen Werkes mehr als nur gut auskennen. Kleine stimmige Details geben der Geschichte einen besonderen Glanz, sei es ein richtiges Geburtstagsdatum oder eine Adresse, eine Telefonnummer oder eine Besonderheit aus dem Lebenslauf der Figur, die in der Originalgeschichte nur am Rande erwähnt wird.

Recherchiert über die Plätze an denen sie sich aufhalten – natürlich nur, wenn es in der realen Welt spielt 😉 – und mit Hilfe von Google Earth kann man dann die Gegend erkunden. Oder lest alles was ihr in die Finger bekommen könnt, wenn es um ein Fantasieland geht, wie bei „Game of Thrones“.

Wenn es sich, wie bei TVD, um Vampire handelt, die aus einer völlig anderen Zeit stammen, so hilft es oft, sich diese Zeit näher anzusehen. Denn die Welt von damals prägte den Mensch und späteren Vampir doch sehr. Wie wuchs er auf, welche gesellschaftlichen Zwänge und Ideen gab es, in welchem Umfeld lebte er, wie wurde er erzogen? Diese Kindheitseindrücke geben jeder Figur einen eigenen Stempel und werden sein Handeln auch viele Jahrhunderte später noch mitbestimmen.

Versucht so viel wie nur möglich über eure Protagonisten zu erfahren oder denkt euch den genauen Lebenslauf aus. Je mehr man über sie weiß, desto leichter wird man ihr Verhalten erklären können und es wird sich einfach „richtig“ anfühlen, wenn sie das tun, was sie tun. 😉

 

 

Die Leser

 

Und der letzte Tipp, der mir noch einfällt: Denkt am Schreiben nicht an irgendwelche Leser. Denkt nicht daran, wie es irgendjemand gefallen könnte oder auch nicht. Welche Meinungen andere haben oder wie andere ihre Fanfiction schreiben oder schreiben würden. Was gerade gut ankommt oder was viele gerne lesen würden.

Schreibt es für euch und schreibt die Dinge, die euch Spaß machen. Denkt nicht über die Menschen nach, die das später mal lesen werden. Es macht euch verrückt und blockiert nur. Wenn es zum Schluss anderen gefällt, ist das toll, aber wenn es nicht so ist … ganz ehrlich … es ist nicht so wichtig. Wichtig ist ganz allein, dass ihr als Schreiber dabei Spaß hattet.

Für mich war es die Kombination aus Elijah und Jenna, die es mir in der 2. Staffel TVD angetan hatte, auch wenn es sicherlich Pärchen gibt, die mehr Aufmerksamkeit bekommen würden, wie z.B. Klaus und Caroline, Elijah und Katherine, Jenna und Alaric, Stelena, Delena … usw. Doch das war mir gleich. Ich schrieb über das, was mir gefiel und ich schrieb es erst einmal nur für mich.

Eine Geschichte wird niemals allen gefallen, doch wenn es nur eins, zwei Personen gibt – und die wird es geben – die dabei Vergnügen empfinden, die es gerne lesen und deine Art zu schreiben mögen, dann ist das mehr als genug.

 

Geschichten zu schreiben ist etwas, was eine Menge Spaß macht. Sie mit anderen zu teilen ist dann auch sehr lustig. Ich kann es nur jedem empfehlen. 😀

17.06.14