Review – TO 1×20 A Closer Walk With Thee

Eine irische, traditionelle „Wake“ (Totenwache) ist so ganz anders, als wir eine Beerdigung kennen, auch wenn in dieser Folge nicht alles genauso stimmt, wie es Brauch ist, so trifft es dennoch den Kern.
Der Sarg von Kieran steht nicht in einer Kirche, sondern in einem Pub. Und die Live-Musik ist auch nicht traurig und schwermütig, sondern voller Leben und lädt zum Tanzen ein.
Es gibt ein irisches Sprichwort: „Ein Gebet für die Toten, ein Lied für die Lebenden.“
Es herrscht also eher die Stimmung einer turbulenten Hochzeit, als einer Beerdigung. Nur einer sieht eher nachdenklich aus und sitzt alleine an einem Tisch und betrinkt sich. Klaus. Doch wie er Cami erklärt, die zu ihm kommt, hat das weniger mit seiner Trauer um Kieran zu tun, sondern eher mit dem Alptraum von Mikael.
Er hat sich auch schon selbst diagnostiziert. Seine Angst vor der Vaterschaft und der Verantwortung und den damit verbundenen Fehlern, die er vielleicht machen würde, ängstigen ihn. Und er hat auch ein bisschen Erfahrung im „Vater sein“, was irgendwie nicht so gut lief.
Beide sehen in dem Moment zu Marcel hin, der gerade das Pub betritt.

 

Klaus erinnert sich daran, als er Klein-Marcel damals zu sich nahm und dessen Vater, dem reichen Plantagenbesitzer und Eigentümer des eigenen Sklaven-Sohnes, erst eine Lektion erteilen musste, damit dieser ihn frei gab.
Auch Marcel hatte unter dem Hass des eigenen Vaters gelitten. Klaus sagte ihm damals, dass Familie mehr sein könnte, als diejenigen mit denen man eine Blutlinie teilt.

 

In der Realität zurück hält Marcel eine bewegende Rede über Kieran, die Cami zu Tränen rührt. Sie flüchtet in das nächste Zimmer, um sich wieder fangen zu können, als plötzlich Francesca Correa vor ihr steht.
Diese ist alles andere als höflich und fragt Cami auch sogleich nach dem Schlüssel, den Kieran um den Hals trug. Sie will ihn haben, weil sie jetzt diejenige ist, die die menschliche Fraktion anführt und sie redet auch Klartext über die Hexen. Sie wären die Feinde der Menschen.
Cami lässt sie allerdings abblitzen. Sie ist über Francescas Benehmen erzürnt und marschiert wütend davon.
Keinem fällt das auf, außer Hayley, die gerade eintrifft.
Sie setzt sich an den Tisch von Klaus, an dem nun auch Elijah sitzt. Sie will wissen, wie weit Klaus mit diesen Mondlichtringen ist, denn Oliver würde alle 5 Minuten zu einer Rebellion aufrufen und alle Werwölfe wären irgendwie verärgert und in einem Rache-Modus.
Klaus nimmt ihre Worte als Gelegenheit ihr mal wieder zu sagen, dass sie besser zurück zu den Mikaelsons gehen sollte, doch Hayley will davon nichts wissen. Sie fühlt sich bei Klaus und Elijah zu sehr in ihrer Freiheit beschnitten. Die beiden würden sie doch am liebsten in einen hohen Turm sperren, damit ihr ja nichts passieren könnte.
Klaus knurrt herum, dass die Ringe in Arbeit wären und sie würde zurückkommen oder er würde sie holen müssen, doch jetzt wollte er seine Alpträume in Alkohol betäuben.
Es kommt heraus, das Elijah ebenfalls Alpträume von Mikael hatte, was die beiden zum Schluss bringt, dass sie das vielleicht den Hexen, speziell Genevieve, zu verdanken hätten.
Und die beiden schnappen sich die rothaarige Hexe und diese sieht zum ersten Mal wirklich eingeschüchtert und verängstigt aus, als Elijah sie mit den Vorwürfen konfrontiert. Und Klaus ist auch so herrlich zynisch …

Klaus: „I know how talented you are with your tongue, Genevieve. Might I recommend you use it to provide answers? I would so hate to tear it from your mouth.” [dracula]

Das schöne bei TO ist, das es nicht immer Todesdrohungen bedarf, sondern, wie hier, die Drohung ihr die Zunge herauszureißen, ist weitaus erschreckender. Dazu kommt Klaus‘ sehr männliche und tiefe Stimme, die Elijah ebenfalls hat und es hört sich an, als würden beide knurren, wenn sie reden und um ihr Opfer herumschleichen wie angreifende Raubtiere. Diese schon fast leisen und ruhigen Töne sind daher weitaus erschreckender, als wenn Klaus ausflippt und herumbrüllt. Genevieve sieht das ähnlich. Sie hat wohl nichts getan, wie sie immer wieder beteuert, doch sie hat in dieser Situation furchtbare Angst vor den beiden Brüdern.
Letztendlich lässt Klaus sie aber gehen, da er einerseits für die Ringe eine fähige Hexe braucht, andererseits ist Genevieve jetzt so eingeschüchtert, dass sie auf magischem Wege nachschauen will, was da vor sich geht.

 

Bei den Hexen zuhause 🙂 hat Davina den Einfall nach dem Geist von Tim zu suchen. Sie will eine Seance abhalten. Die namenlose Hexe macht mit, Monique ist natürlich wieder Spielverderberin und rauscht ab.
Die beiden machen den Zauberspruch alleine und plötzlich hört man Tims Geigenspiel, doch dann gerät alles aus dem Ruder. Mikael taucht auf, die Fenster bersten und dann ist alles still.

 

Cami, die am Sarg ihres Onkels die Totenwache hält, nachdem alle Gäste gegangen sind, wird von Marcel begleitet. Sie erzählt ihm von Francesca und ihrer Schlüssel-Forderung und Marcel gibt auch sofort zu, dass er den Schlüssel hat, weil er Cami beschützen möchte.
Josh hatte dem noch lebenden Kieran den Schlüssel schon abgenommen, deshalb konnte er ihn nicht finden, als er als Vampir zurückkehrte.
Cami ist sauer. Das alles wird zu viel für sie. Sie will nicht von Marcel so behandelt werden, doch gleichzeitig will sie auch nichts von all den Dingen wissen, die um sie herum vorgehen. Wütend schickt sie Marcel weg und bricht dann in Tränen aus.
Ihr Verhalten ist wohl nicht logisch, aber in ihrer Situation für jede Frau nachvollziehbar.

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