Review – TO 1×16 Farewell to Storyville

Nach dem Anruf geht Marcel wieder zu Davina, die er in der Dachkammer über der Kirche in Sicherheit gebracht hatte. Die junge Hexe ist ein Schatten ihrer selbst. Sie sieht verloren aus, ängstlich, vollkommen traumatisiert. Das „Tod“ sein ist ihr nicht gut bekommen.
Marcel bringt ihr Seife, Kerzen und Weihrauch mit und verstrahlt eine gespielte Fröhlichkeit. Er will ihr helfen, dass sie sich wieder besser fühlt und erzählt ihr auch, dass die Hexen im Viertel feiern, da drei der vier Mädchen aus dem Harvest-Ritual zurückgekehrt sind. Und sie wären stärker als zuvor, weil die Ahnen sie unterrichtet hätten.
Vorsichtig fragt er nach, ob es bei ihr auch so gewesen wäre, doch das war es nicht.

Davina: „It was cold, empty and dark, and it want on forever.”

Sie will über das Ganze nicht sprechen, noch will sie etwas tun. Sie sitzt einfach wie ein Häufchen Elend auf dem Bett und versucht den Schock, den sie erlebt hat, zu verarbeiten.
Marcel hat sich das ein bisschen anders vorgestellt und die Zeit brennt unter seinen Nägeln. Er muss Rebekah so schnell wie möglich von diesem Friedhof holen.

 

Elijah hält Niklaus dort seit Stunden stand. Er sagt ihm deutlich, dass der kleine Bruder ihn nicht schlagen kann, oder überzeugen, noch käme er an ihm vorbei. Er wäre damit aufgewachsen, dass sie immer wieder zusammen kämpften und er als älterer Bruder gewann.
Vielleicht sollte er den Weißeichenstab an ihm ausprobieren, meint Klaus nur dazu. Immerhin hätte Elijah ihm dieses Knochenmesser in den Leib gerammt und ihn leiden lassen.
Du siehst wie unser Vater aus, sagt Elijah und diese Worte treffen ungemein. Auch Mikael war so verblendet in seinem Hass und Rache, dass er nichts anderes sah.
Niklaus sieht regelrecht getroffen aus. Ich bin nicht wie er, meint er fassungslos. Seine eigene Rache hat einen Grund, nämlich der Betrug von Rebekah. Mikaels Hass war einfach der eines bösartigen Mannes. Niemand war so der Empfänger dieses Hasses gewesen, als er selbst. Niemand. Weder Elijah, noch Kol, noch Finn. (Schön das die Namen der beiden anderen Brüder immer wieder fallen. Das erzeugt die Hoffnung, dass man sie in einem Flashback ja doch mal wieder sieht.) Und man erfährt, das Mikaels Hass auch schon da war, als Klaus ein kleiner Junge war, wo Mikael noch nicht wissen konnte, dass er nicht sein eigenes Kind ist.

 

Elijah half dem kleinen Bruder und brachte ihm das Jagen bei, doch der Vater demütigte das Kind immer wieder, verspottete ihn, verprügelte es und trat sogar nach ihm, als es längst am Boden lag. Er wollte ihn härter machen, hasste seine nette Art.
Eine schreckliche Szene … an dieser Stelle würde man diesem ekelhaften Mann gerne selbst einen Holzstab durchs Herz rammen.

Das Endprodukt Niklaus ist hart, grausam und alles andere als nett. Mikael hat eigentlich sein Ziel erreicht. Er hat den Jungen von damals zerbrochen.

 

Elijah versucht mit diplomatischen Worten seinen Bruder nicht nur zu beruhigen, sondern ihm auch einen anderen Weg aufzuzeigen. Er versteht Niklaus‘ Ärger, doch er bittet um Gnade für Rebekah. Wenn er das tun würde, dann würde er sich wirklich von Mikael unterscheiden.
In diesem Moment schaltet sich Rebekah ein, die die gesamte Unterhaltung der beiden seit Stunden belauscht hat. Sie weiß, dass sie damals falsch gehandelt hat, aber ihre Schuld ist nichts, zu der von Niklaus. Sie will ihm erst ins Gesicht sagen, was er eigentlich alles verbrochen hat, bevor er sich hier zum Richter und Unschuldslamm kürt.
Klaus willigt ein, doch macht klar, dass er danach Rebekah der gerechten Strafe zuführen wird und Elijah würde ihn nicht mehr aufhalten, was ihm einen skeptischen Blick seines Bruders einbringt.

 

Die Geschwisterdynamik ist mal wieder unglaublich und so prall gefühlt an Leben. Wenn Geschwister als Erwachsene streiten, wollen sie sich wohl nicht gleich töten, doch durch die gemeinsame Kindheit und Jugend, die gemeinsamen Eltern und die Erziehung hat sich so viel angesammelt, dass es sehr kompliziert werden kann. Dinge, die weit in der Vergangenheit liegen, kommen plötzlich angeschossen und spielen eine Rolle. Charakterzüge, die in der Kindheit entstanden sind, genau wie Wünsche, Ängste oder ein Verhalten untereinander kommen zum Tragen. Das macht das Ganze so kompliziert.

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